Die Arbeit stresst, die Familie kostet Nerven, am Ende setzt du dich k.o. vor den Fernseher und hast keine Kraft irgendwas umzusetzen. Dabei wünschst du dir, dass dein Leben spannender, erfüllter und sinnvoller ist. Aber irgendwie kriegst du das nicht hin. Mit zunehmenden Frust schwindet auch die Kraft, etwas zu ändern. Heute erkläre ich dir, warum du hier feststeckst, wie du diese Blockade lösen und Sachen umsetzen kannst.
Die Inhalte dieses Blogartikels
Wie eine Blockade entsteht
Im Normalzustand fließt unser Leben mühelos. Das heißt nicht, dass wir keine Hindernisse überwinden müssten, nur, dass wir das Handwerkszeug haben, um das im angemessenen Zeitrahmen zu bewältigen.
Bei dem oben genannten Beispiel gelingt es uns hingegen nicht, etwas umzusetzen. Wir sehen uns einer unsichtbaren Blockade gegenüberstehen. Das wir hier nicht weiterkommen, hat damit zu tun, dass wir einen inneren Anteil von uns ausklammern, der etwas anders will als das, was wir auf bewusster Ebene wollen. Dieser innere Anteil ist jedoch nicht böse und grundlos störrisch, sondern er möchte sogar etwas Gutes für uns: Er beschützt uns vor Schmerzen oder sorgt dafür, dass wir Freude im Leben haben.
Stell dir vor, du möchtest sichtbarer werden. Dann sagt dieser Anteil vielleicht: „Aber damals beim Referat wurdest du ausgelacht, bleib mal lieber in deiner Deckung“. Oder stell dir vor, du strebst einen Karriereschritt an. Dann könnte dein Unterbewusstes meckern: „Aber dann machst du nur noch langweilige Aufgaben“.
Und was passiert, wenn der eine Part Richtung A laufen will, der andere in Richtung B? Dann bleibst du auf der Stelle stehen, drehst Schleifen und das mit dem Umsetzen kannst du vergessen.
Wie du deine Blockade lösen kannst
Um deine Blockade zu lösen, ist Folgendes nötig:
- Hinsehen
- Verstehen
- Akzeptieren
- Schritte ableiten
Hinsehen, was genau das Umsetzen behindert
Hinsehen bedeutet, dass du aufhörst, dich selbst unter Druck zu setzen, dich anzutreiben, dir schlechte Gefühle zu machen, weil du XYZ wieder nicht angegangen bist. Es hat immer einen Grund, dass es dir noch nicht gelungen ist. Jetzt bist du dafür bereit, dir diesen liebevoll anzusehen.
Verstehen, warum das Umsetzen nicht funktioniert
Beim Verstehen geht es darum, herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Es ist alles bereits da, du musst nur hinschauen, wenn du die Blockade lösen willst.
Was funktioniert nicht
Denk an die gescheiterten Versuche, bei denen du wahnsinnig viel Druck gespürt und dir etwas vorgenommen hast, was du nicht umsetzen konntest.
- Was waren das für Situationen?
- Wie bist du sie angegangen?
- Was passierte zuvor an dem Tag?
- Warst du vielleicht besonders gestresst?
Schreib dir das gern auf eine Karteikarte mit der Überschrift „Das funktioniert für mich nicht“.
Ich habe den Prozess mit dem Thema Putzen/Aufräumen durchlaufen. Auf meiner „Was-funktioniert-nicht-Karteikarte“ steht hier zum Beispiel „Putz-Termine in den Kalender schreiben“ oder „Zeit von meiner Arbeitszeit wegnehmen“. Damit hatte ich es vorübergehend versucht, aber immer große Widerstände gespürt.
Was funktioniert
Im nächsten Schritt denke an Situationen, bei denen dir etwas, das du dir vorgenommen hattest, gelang. Und die gab es auf jeden Fall! Wenn dir keine Beispiele einfallen, suche nach ähnlichen Konstellationen oder inhaltlich gleichen Situationen in einem anderen Lebensbereich. Achte bei dieser Übung unbedingt darauf, dass du ein anderes Gefühl als oben spürst, also statt „Druck“ zum Beispiel „stolz sein, es hinbekommen zu haben“. Untersuche dann wieder:
- Wie läuft die Situation genau ab?
- Wie gehst du es an?
- Was unterscheidet die Situation von Situationen, die für dich nicht funktionieren?
Schreib dir das gern auf eine Karteikarte unter der Überschrift „Das funktioniert für mich“.
Ich musste nicht lange suchen, um Herangehensweisen zu finden, die für mich funktionieren. Was gut klappt: Menschen zu uns einzuladen und ein schönes Ereignis, auf das ich mich freuen kann, mit dem Aufräumen im Vorfeld zu verknüpfen. Oder an meine einzige feste Routine, dem Putz-/Aufräum-Samstagvormittag, noch eine viertel Stunde für Sonderaufgaben dranzuhängen.
Akzeptieren, dass auf die alte Art und Weise Umsetzen nicht funktioniert
Das, was nicht funktioniert, steht für einen inneren Anteil in dir. Dieser ist bereit zu kooperieren, wenn du ihm Raum gibst. Wie oben beschrieben, will dieser Anteil entweder Schmerz verhindern oder für Freude sorgen. Akzeptieren heißt also, dass du dich nicht länger dazu zwingst, es auf eine Art und Weise zu machen oder zu versuchen, die für dich nicht funktioniert, sondern deinen Fokus auf Lösungen richtest, die sich gut anfühlen.
Ich habe komplett damit aufgehört, mir tausende Aufräumtermine und wiederkehrende Routinen in den Kalender zu knallen und es mehr so gemacht, wie es für mich funktioniert.
Schritte für die Zukunft
Damit du auch wirklich nachhaltig die Blockade löst und ins Umsetzen kommst, plane jetzt, wie du in Zukunft diese neuen Erkenntnisse bei deiner Handlung berücksichtigen wirst. Wichtig: Große Schritte werden deinen inneren Anteil eher überfordern. Meiner Erfahrung nach lassen wir, wenn wir zu viel von uns verlangen, die Sachen schnell wieder bleiben. Deswegen überlege dir lieber kleine Schritte, die du gut erreichen kannst und weite dies Stück für Stück aus.
Ich habe jemand eingeladen und bin davor das größere Projekt „Dachgeschoss entrümpeln“ angegangen, damit der Gast dort schlafen konnte. Weiterhin habe ich mir überlegt, was gerade am meisten brennt und was ich davon als Zusatzaufgaben an den nächsten Putz-Aufräum-Samstagen erledigen möchte.
Fazit: Wie gelingt das Umsetzen?
Im Grunde genommen ist es ganz simpel: Wenn wir mit Druck über unseren inneren Anteil hinweggehen, wird er uns das Leben schwer machen. Wir handeln dann entweder gar nicht oder unter großer Anstrengung. Wenn wir hingegen mit unserem inneren Anteil zusammenarbeiten, können wir gemeinsam Wege, die uns Freude bereiten, entwickeln und kommen ins Umsetzen.
Mit welchem Thema möchtest du endlich die Umsetzung kommen? Schreib’s mir in den Kommentar.
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