
In der letzten Woche hatte ich eine Phase, in der ich mich sehr zurückgezogen habe. Ich war damit beschäftigt, die Erfahrungen von meiner ersten eigenen Instagram-Challenge zu verarbeiten. Es dauerte nicht lange, bis meine Egostimme dazwischengrätschte: „Du musst endlich mal wieder einen Blogartikel schreiben, dich auf Insta zeigen und dich bei deinen Freundinnen X,Y,Z melden“. Echt, muss ich?
Die Inhalte dieses Blogartikels
Du musst funktionieren
Die „Du-musst-Stimme“ bekommen wir schon sehr früh aufgedrückt. In unserer Welt geht es leider immer noch mehr darum zu funktionieren, als mit sich selbst im Einklang zu leben. Wir wachsen in einer Umgebung auf, in der selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass wir alle gleich und immer konstant arbeiten können. Auch auf den Unterschied von Frauen und Männern wird in der heutigen Arbeitswelt viel zu selten Rücksicht genommen.
Das Leben verläuft in Phasen
Aber wir funktionieren nicht auf dieselbe Art und Weise. Auch das Leben verläuft nicht immer gleich, sondern in Phasen. Diese beschränken sich entweder auf einen bestimmten Zeitraum oder kehren als Zyklen wieder. Es ist ein Auf und Ab, ein Entstehen und Vergehen, ein Wechsel der Zeiten.
Die unterschiedlichen Phasen
Jahreszeiten
Schau dich in der Natur um. Hier gibt es die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Natur sieht nie gleich aus, die Pflanzen verändern sich. Niemand erwartet von einem Baum, dass er das ganze Jahr grüne Blätter trägt.
Frühling
Im Frühling erwacht alles zu neuem Leben und wir gehen wieder mehr raus, wagen uns aus der Deckung. Haben wir uns im Winter vielleicht sehr eingeigelt, verabreden wir uns hier nun häufiger. Von der auflebenden Natur beflügelt, steht uns der Sinn nach Frühjahrsputz, Gartenpflege oder Ausmisten. Der Frühling ist außerdem die Zeit des Säens und um Impulse für das restliche Jahr zu setzen oder Sachen anzustoßen. Außerdem wird der Frühling oft genutzt, um Neues auszuprobieren.
Sommer
Der Sommer ist warm, die Tage lang. Wir sind nun, wann es nur geht, draußen, tanken Sonne, genießen das Leben in vollen Zügen. Themen wie Ordnung schaffen oder Innenschau dürfen hier gern ein wenig zurücktreten. Es geht jetzt darum, unsere Tanks, die uns später durch die dunkle Jahreszeit bringen werden, aufzufüllen.
Herbst
Im Herbst wird alles bunt. Es ist die Zeit der Ernte, Zeit um deine Erfolge zu feiern und dankbar für das Erreichte zu sein. Hier kann es auch noch mal eine sehr produktive und kreative Zeit geben. Die farbenfrohen Blätter und die Fülle (Ernte) wirken inspirierend. Wenn die Bäume nach und nach ihre Blätter verlieren, gilt es die letzten schönen, warmen Herbsttage zu genießen.
Winter
Im Winter zieht sich die Natur wieder zurück, wirkt manchmal fast wie tot. Auch wir igeln uns nun ein, gehen weniger nach draußen, verabreden uns seltener. Um den Jahreswechsel herum steht Reflektion an. Wir schauen auf das zurückliegende Jahr und schmieden Pläne sowie setzen Ziele für das kommende.
Phasen des weiblichen Zyklus
Wir Frauen sind zyklische Wesen. Ich habe zum ersten Mal bei Miranda Gray gelesen, dass der weibliche Zyklus mit den Mondphasen vergleichbar ist. Als Frau hast du nicht zu jeder Zeit die gleiche Energie zur Verfügung. An manchen Tagen kannst du dich zum Beispiel gut konzentrieren und den Fokus halten. An anderen strahlst du und kannst supergut nach außen gehen und dich zeigen. An anderen Tagen steht dir der Sinn nach Ruhe, Abgeschiedenheit und Reflexion.
Schade, dass so etwas nicht in Schulen gelehrt wird. Gerade wir Frauen werden sehr stark von den hormonellen Veränderungen in unserem Körper beeinflusst, ohne ein konkretes Wissen darüber zu haben. Dabei können wir, wenn wir mit unserem Zyklus gehen, die jeweilige Energie der Phase besser nutzen.
Lebensphasen
Außerdem gibt es die großen Lebensphasen, deren Erfordernisse sich deutlich voneinander unterscheiden. Als frischgebackene Mutter steht etwas anderes für dich an (wenig Schlaf, dich ums Kind kümmern, zu Hause sein), als zum Beispiel beim Berufseinstieg (Praxis sammeln, dich fortbilden, viel arbeiten). So hat alles seine Zeit.
Wenn du in Widerstand mit der aktuellen Phase gehst
Du blockierst das Leben, wenn du gegen die aktuelle Phase und deren natürlichen Begebenheit arbeitest. Das ist so, als würde der Baum versuchen, seine Blätter im Herbst nicht zu verlieren. Du kannst dir sicherlich vorstellen, das kostet viel Energie.
Außerdem habe ich eins gelernt: Wenn du die Dinge nicht in der Phase angehst, die energetisch am besten dafür geeignet ist, wirst du nie die Qualität erreichen, die du in der passenden Phase erreichen könntest!
Positive Nebenwirkungen, wenn du mit den Phasen lebst
Mehr nach den Phasen zu leben, hat zu einigen positiven Effekten bei mir geführt. So mache ich mir viel weniger Druck. Ich verurteile mich nicht mehr, weil ich gerade zum Beispiel das Blogartikelschreiben nicht hinkriege, sondern ich warte vollkommen entspannt die Phase ab, in der meine Kreativität wieder auf Hochtouren läuft. Der Baum zieht ja auch nicht an seinen Zweigen, damit die Blätter schneller wachsen, sondern wartet bis sie mühelos im Frühjahr zurückkommen.
Das hat mir viel inneren Frieden gegeben: Gerade keine Muße für Blogartikel? Kein Problem. Es gab schon Zeiten, da habe ich 17 Blogartikel in einem Monat geschrieben. Gerade wieder Chaos auf dem Schreibtisch? Kein Problem, ich werde auch wieder vor Taten- und Ordnungsdrang strotzen und dann wird es mir leichtfallen, das anzugehen.
Ein weiterer toller Nebeneffekt davon mit den Phasen zu leben: Es ist um so vieles effizienter. Zehn Blogartikel in einer Woche zu schreiben, bringt mich in einen Schreibflow, ich bin drin, meine Kreativität wird beflügelt. Zehn Artikel, je einer pro Woche, funktioniert dreimal langsamer, weil ich jedes Mal erst wieder reinkommen muss.
Wie ich mein Leben mit den Phasen gestalte
Mittlerweile lebe ich also nach dem Motto: Es gibt für alles seine Zeit. Ich miste im Hochsommer nicht das Haus aus, sondern hebe mir das lieber für die kalte Jahreszeit auf. Im Frühling und Sommer treffe ich mich viel häufiger mit Freunden, im Herbst und Winter ziehe ich mich eher zurück und mache viel Innenschau und Reflektion.
Ich erinnere mich noch an die Zeit als frischgebackene Mama. Ich habe versucht den Haushalt genauso gut wie vorher zu schmeißen, weiterhin ausreichend Zeit für mich zu haben und mich beruflich weiterzubilden. Ohne es zu merken, bin ich komplett mit der Phase in den Widerstand gegangen. Als mir das bewusst wurde, konnte ich besser annehmen, dass der Haushalt gerade chaotisch ist oder ich noch keine einzige Lektion aus der Weiterbildung geschafft habe.
Fazit
Die Phasen zu ignorieren, bedeutet das zu blockieren, was gerade ist. Das strengt mega an und macht das Leben kompliziert. Für mich ist mit den Phasen zu gehen eines der wichtigsten Tools im Hinblick darauf, wie wir uns das Leben leichter machen können.
Schreib mir gern einen Kommentar. Wie sehr lebst du nach den Phasen und gibst ihnen Raum? Oder bist du eher Team „Ich mach das, was auf meiner To-do-Liste steht“?
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