Das sinnlose Egodrama

Egodrama anhand eines Beispiels

Neulich sollte ich jemanden bei einem Computerproblem helfen und bekam eine Lernlektion in Sachen Egodrama. Besonders faszinierend fand ich die Auflösung, die das Egodrama als sinnlos enttarnte.

Das Problem

Mein Gegenüber befand sich in einem Anmeldeprozess. Dabei tauchte ein Problem auf, bei dem er nicht weiterwusste. Hier sollte ich nun helfen. Circa 45 Minuten versuchten wir gemeinsam das Problem zu lösen.

Ego-Drama

Mein Gegenüber strahlte einen hohen Stresspegel aus. Er fluchte über die Technik und war komplett überfordert. Seine Handlungen wirkten, wie die eines angestochenen Huhnes, was ohne Kopf panisch umherrennt. Mal war ein Browser-Fenster verschwunden, dann doch plötzlich wieder da. Es wurde wild umhergeklickt. Aber vor allem fiel mir auf, dass sich mein Gegenüber persönlich davon angegriffen zu fühlen schien, dass es nicht funktionierte, so als ob dieses Problem jemand in die Welt gesetzt hätte, nur um ihn zu ärgern. Zwischendurch sank die Energie bis hin zum totalen Pessimismus: „ach, jetzt ist sowieso nichts mehr zu retten“.

Meine Rückmeldung zum Egodrama

Immer wieder musste ich mich aktiv innerlich abgrenzen, um mich nicht in diese Energie reinziehen zu lassen. Ich habe versucht, mein Gegenüber zu beruhigen, ihm gesagt, dass es alles nicht so tragisch ist und wir das Problem ganz sicher lösen werden. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass das zu einer Entspannung der Lage führte. Sein Ego zog das Drama unverändert durch.

Die Lösung

Ich war selbst am Ende meiner Ideen, als ich die Eingebung hatte, mir von der Anmeldeseite einen Screenshot schicken zu lassen. Es war unfassbar, was ich dort entdeckte. Neben dem Anmeldefenster stand ein Hilfetext, der das Problem meines Gegenübers zum Thema hatte und die passende Lösung anbot. Diese Lösung funktionierte tatsächlich.

Schlussfolgerung

Wäre mein Gegenüber nicht sofort in das Ego-Drama gesprungen, wäre das eine Sache von fünf Minuten gewesen. Er hätte sich die Seite des Anmeldeprozesses nur in Ruhe anschauen müssen, dann hätte er den Text entdeckt und selbständig dieses Problem gelöst.

Aber das Ego hat für nichts und wieder nichts ein Drama gemacht. Es hat ein Problem kreiert, wo es gar keines gab, sondern maximal eine kleine Herausforderung, jener Art, wie sie das Leben andauernd bringt. Mit Gelassenheit und Vertrauen wäre es leicht und schnell zu lösen gewesen. Aber in der Angst verharrend wurde es zu einer Stresssache.

Fazit Egodrama

Das Erlebnis hat mich daran erinnert, wie krass das Ego ein Drama um eine Miniherausforderung machen kann, wie schnell es dieses zum Problem aufplustert und wir die naheliegenden Lösungen so nicht mehr sehen. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Auch ich habe das schon ähnlich bei mir erlebt, aber ich arbeite daran, das Ego-Drama frühzeitig zu erkennen und zu ersticken.

Kennst du dieses Ego-Drama auch bei dir? Wie gelingt es dir auszusteigen?

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