
Hätte man mich als Kind gefragt, was ich später mal werden will, hätte ich wahrscheinlich geantwortet – Entdeckerin. Ich gebe zu, der Bogen zum systemischen Coach liegt nicht unbedingt auf der Hand, aber ich werde ihn im Beitrag schlagen und wichtige Stationen bis heute schildern. Außerdem erfährst du, ob ich tatsächlich Entdeckerin geworden bin.
- 1979: Welt, was gibt es zu entdecken? Kaum konnte ich laufen, begann ich die Welt zu entdecken. Und wenn ich gerade mal nicht allein auf Tour war und den Hühnern hinterhergelaufen bin, hing ich am Hosenbein meines Vaters und fragte, warum dies so ist oder wie jenes funktioniert.

- 1996: Mein Motto in der Pubertät lautete „Hauptsache dagegen“. Als Jugendliche fing ich an, philosophische Bücher zu lesen. Ich hatte eine Menge Fragen zur menschlichen Existenz, warum wir uns wann wie verhalten und warum wir Probleme haben. Ich suchte Antworten. Damals war ich großer Nietzsche Fan. Vielleicht lag das auch daran, dass seine Lehre vom Nihilismus irgendwie zu meinem jugendlichen „ich bin grundsätzlich immer gegenteiliger Meinung“ passte. 😉
- 1997: Schweigende Fische und Philosophie. Nach Abschluss meines Abiturs zog ich nach Berlin und studierte Germanistik und Philosophie. Das Studium war mir oft viel zu theoretisch und mir fehlte die Verbindung zum wahren Leben. Aber immerhin waren die Philosophie-Vorlesungen eine unerschöpfliche Quelle für Song-Ideen. Damals entstanden so schöne Lieder wie „Auch die Fische schweigen in verschiedenen Sprachen“.

- 2000: Ein wichtiger Mindset-Shift. Immer noch auf der Suche nach Antworten fing ich um die Jahrtausendwende herum an, mich für spirituelle und psychologische Themen zu interessieren. Ich las Bücher übers Manifestieren, über positive Psychologie und über C.C. Jung. Es war eine neue Welt, die sich mir zeigte. In dieser Zeit lernte ich vor allem eins: Ich bin allein verantwortlich für mein Leben und nicht etwa Opfer der Umstände.
- 2002: Über Nacht wurde ich Gruppenleiterin. Zwei Jahre später rief ich eine Selbsterfahrungsgruppe ins Leben. Ich suchte eigentlich nur Menschen, mit denen ich mich tiefer über Themen rund um persönliche Weiterentwicklung austauschen konnte. Aber als Initiatorin wurde ich von den anderen automatisch als Gruppenleiterin angesehen. In diese Rolle reingeworfen, füllte ich sie immer begeisterter aus. Ich habe es geliebt, die Gruppe voranzubringen.

- 2007: Meine ersten Familienaufstellungen Nach dem Studium bin ich zu meinem Mann ins Rhein-Main-Gebiet gezogen und meiner zweiten Leidenschaft gefolgt – dem Schreiben. Ich arbeitete als (Online-) Redakteurin, schrieb Artikel für Mitarbeiterzeitschriften, Newsletter oder Websites. In dieser Zeit beschäftigte ich mich sehr intensiv mit meinen eigenen Themen, arbeitete Vergangenes auf und war regelmäßig Teilnehmerin bei Familienaufstellungen.
- 2008: Ausbildung zum Coach Nach einigen Jahren im Beruf stellte ich fest, dass ich es zwar liebe zu schreiben, dass es mich allein jedoch nicht glücklich macht. Ich wollte auch mein Interesse an den Persönlichkeits-Entwicklungs-Themen leben. Nach einiger Recherche entschied ich mich für eine Zusatzausbildung zum Systemischen Coach und zur Heilpraktikerin für Psychotherapie.

- ab 2010: Im Zickzack-Kurs Richtung Ziel. Dann kam eine Zeit des Hin und Her. Erst habe ich mit dem Coachen gestartet, dann kamen Kinder, zwischendurch war ich wieder angestellt, dann habe ich eine Romanautoren-Ausbildung absolviert, dann zurück zum Coaching. Ich habe lange Zeit geglaubt, ich müsste mich für eine Sache entscheiden.
- 2020: Ein 10-Jahresrückblick lieferte wichtige Erkenntnisse. Hier habe ich dann endlich mal innegehalten, zurückgeschaut und reflektiert. Ich stellte fest, dass ich viele Umwege gegangen bin, Sachen in den Müll geworfen und wieder von vorn angefangen habe, die Freude verlor und mir zu viel Druck machte oder eben geglaubt habe, es ginge nur das eine oder das andere. In diesen zehn Jahren bin ich die absolute Mega-Expertin darin geworden, wie man sich den Weg schwermachen und sich selbst blockieren kann.
- Heute: Ich komme immer mehr bei mir an. Und hier kann ich nun endlich auch den Bogen von der Entdeckerin zum Coach schlagen. Heute arbeite ich als systemischer Coach, weil ich es liebe, meine Entdeckungen rund um menschliche Themen und Probleme weiterzugeben, andere Menschen damit zu unterstützen und zu inspirieren. Und wenn sie dadurch ein paar weniger Umwege gehen müssen, bin ich mega happy. Während der Corona-Pandemie habe ich die Aufstellungen in ein Online-Format umgewandelt und das funktioniert erstaunlich gut, sodass ich mittlerweile zu 90 % online coache. Für die Zukunft wünsche ich mir, Gruppenformate anzubieten, weil ich die Energie in Gruppen einfach liebe.

Dieser Beitrag ist Teil der Boom Boom Blog Challenge von Judith Peters von sympatexter. Schau gern hier mal auf ihrer Website vorbei.
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